Montag, 17. Oktober 2011

UMWELTREPORT VOM GRUNDE DER KIELER FÖRDE

Bei meiner öklogischen Arbeit habe ich immer wieder festgestellt , daß über die submarine Umwelt bei vielen Menschen  (auch Umeltschützern ), bei der Presse , bei amtlichen Stellen usw ein grandioses Nichtwissen vorhanden ist, was unter Umständen bei planerischen Entscheidungen zu schwerwiegenden Fehlern führen kann . Überwiegend versteht man unter Meeresschutz nur den Schutz der leicht zu beobachtenden Seevögel. Die Unterwasserwelt mit ihren ökologischen Strukturen entzieht sich jeder Beobachtung und steht daher auch emotional nicht im Blickpunkt der Öffentlichkeit. Nur wenn weitflächiges Fischsterben oder an den Stränden Gefahr durch giftige Blaualgen drohen wird der Ruf nach "  Mutter Natur "  laut.
Auch in den Schulen beschränkt sich die Behandlung des Meere oft nur auf die Munitionsfunde oder die Einleitung von Giften.
In meiner Powerpoint - Präsentation " Umweltreport vom Grunde der Kieler Förde " möchte ich sehr fundiert die Ursachen der Gefährdung der marinen Ökologie und ihre Folgen für die Ostsee mit Schwerpunkt  Kieler Förde aufzeigen.
Die Veranstaltung findet am 8. 12. 2011 um 19.00 Uhr in den der VHS Kiel statt .Eine vorherige Anmeldung in der VHS wäre angebracht.

Mittwoch, 10. August 2011

HINDENBURGUFER / ÖKOLOGIE / ZAHLEN

                Fresstrichter vom Wattwurm bei Niedrigwasser am Hindenburgufer

Beim Niedrigwasser am Hindenburgufer sollte man schon etwas genauer
auf den Grund der Kieler Förde sehen und vielleicht auch mal ein klein wenig
nachdenken.
Der Grund der Kieler Förde ist mit den Freßtrichtern des Wattwurms gepflastert.
Jetzt darf gerechnet werden - Ökologie hat ja nichts mit Naturschwärmerei
zu tun, wenn das von interessierter Seite auch immer wieder unterstellt
wird.
Ein Wattwurm reinigt  25  kg  Schlick in einem Jahr. Auf einem
Quadratmeter leben bis zu 40 Wattwürmer.
In einem wissenschaftlichem Experiment wurden auf einer bestimmten
Fläche alle Wattwürmer entfernt.
Nach 2 Monaten hatte sich diese Fläche in stinkenden Schlamm verwandelt.
Das ist  Dienstleistung der Natur !
Wie groß wäre der wirtschaftliche Wert dieser Wattwürmer vor dem
Hindenburgufer Nord ? Die Siedlungsfläche der Wattwürmer würde
 für den Megayachthafen  63 000  Quadratmeter betragen. Darauf leben
2.5  Millionen Wattwürmwer, die im Jahr 100  Millionen kg Sand reinigen.
Diese Menge würde die Wasserqualität der Kieler Förde nicht mehr belasten.
Würde man diese Sandfläche tief ausbaggern , wie von der MPDI gefordert,
müßte man pro Jahr einige 100 000  Euro aufwenden, um diese Sandfläche zu
reinigen. Gerade diese Zahlen sollten doch unseren Wirtschaftsverbänden und
Politikern zu denken geben , die doch sonst so gut rechnen können.
Wie gesagt in der Ökologie geht es nicht nur um die " Tierchen "
sondern schlicht und einfach um Geld.

Sonntag, 3. Juli 2011

DAS " KIELER FÖRDE MODELL " / HINDENBURGUFER / PRESSE

Von verschiedenen wissenschaftlichen Institutionen in Schleswig- Holstein wurde in den letzten Jahren das   "Kieler Förde Modell" entwickelt. Es ist eine Computersimulation , die die Vorhersage von bestimmten
 Vorgängen in der Kieler Förde ermöglicht. Diese Simulation ist ein
ozeanographisches Modell, das Vorhersagen mit den Parametern über
Seegang, Salzgehalt, Meeresspigelhöhe, Wassertemperatur, und Sedimenttransport ermöglicht.

Dieses Modell war  für die Presse Anlaß zu folgern, daß nun die Möglichkeit gegeben ist, die Auswirkungen von Großbauhaben am Fördeufer ( z. B. Megayachthafen ) in ökologischer Hinsicht vorherzusagen.
Solche Presseartikel sollte man kritisch sehen. Eine Vorhersage
über die ökologischen Auswirkungen von Großbauhaben am Fördeufer
kann und will das "Kieler Förde Modell" gar nichr liefern.
Es geht ja bei den Einwänden gegen den geplanten Megayachthafen gerade
um den ökologischen Zustand der Kieler Förde ( http://www.ostseevision.de/EXC14.html ).
Ökologische Vorhersagen durch eine Computersimulation können nur getroffen
werden, wenn das Modell ökologische Parameter zur Bruttoproduktion,
Bestandsgröße von Produzenten, Konsumenten 1. u. 2. Ordnung, der
Reduzenten, der Respiration, Energietransfer zwischen den verschiedenen
trophischen Ebenen und dem Bestandsabfall enthält.
Das ist bei diesem ozeanographischen Modell nicht der Fall.
So muß meiner Meinung nach der Eindruck entstehen , daß die Presse die Zusammenhänge
entweder nicht verstanden hat oder sich zum Fürsprecher rigoroser
Baumaßnahmen an der Kieler Förde macht.

Gisbert Jäger

E-Mail : gisbert.jaeger@google.com

Mittwoch, 1. Juni 2011

Bericht zum Ostseeseminar am Hindenburgufer

Wir trafen uns am 22.5.2011 um 10.00 Uhr bei schönstem Wetter auf der Bellevuebrücke zum Ostseeseminar.
Dieses Seminar sollte der Ersatz sein für eine Schiffsfahrt in dieses Gebiet.
Es kamen alle Geräte zum Einsatz, die auch auf den Schiffsausfahrten benutzt werden.

                                      Plankton : Fluch und Segen
In einem Becher Fördewasser sind ca. 80 000 Planktonlebewesen. Sie sind also sehr klein. Würde man alle Planktonwesen der Kieler Förde  wiegen, würde ihre Masse 10 mal schwerer sein als die Masse aller großen Meerstiere. Sie sind die Nahrungsgrundlage des Meeres. Durch die Überdüngung der Meere hat ihre Masse enorm zugenommen und sie bilden Faulmassen auf dem tieferen Meeresgrund.
 

                                                          Planktonnnetz
 
                                                  Netzauswurf


                                                   Netzeinholen

                                        
                    Der Blick durchs Mikroskop zeigte das winzige Plankton

                          Die  problematische Schichtung der Ostsee

Bei den dänischen Inseln stößt das salzreiche Wasser der Nordsee ( hier im Bild rotgefärbt ) auf das salzarme Wasser der Ostsee .Da salzarmes Wasser leichter ist als salzreiches Wasser, haben wir in der Kieler Bucht und in der Kieler Förde eine zweigeteilte Ostsee : Oben ist Ostsee ,darunter ist Nordsee.
                    Ein kleines Experiment machte uns das deutlich :

                                rot :   Nordseewasser,  farblos : Ostseewasser

                                                       Förde (quer )

Dieses stark vereinfacht Bild der Kieler Förde zeigt die Schichtung der Kieler Förde. Die Grenzfläche nennt man "Sprungschicht" , weil sich hier die Temperatur auf kürzeste Entfernung um mehrere Grad verringert.
Da der Sauerstoff diese Schicht nicht durchdringen kann , finden sich unter dieser Sprungschicht nur noch tote Zonen in der stark belasteten Innenförde. Das stark wuchernde Plankton verbraucht allen Sauerstoff, wenn es sich auf dem Boden ablagert.

                                   
                                   Untersuchung des Meeresgrundes

     Der Bodengreifer sollte uns Auskunft über den Meeresboden der Kieler Förde geben

                       
      Er wird zu Meeresboden herabgelassen, schließt sich auf dem Meeresgrund  automatisch und bringt     eine  Probe nach oben



Die Greiferprobe zeigte reiches Tierleben auf dem Meeresboden ,erinnerte aber an eine Masse, die die Kieler "Schiet" nennen. Für bessere Analysen des Meeresbodens verwendet man heute Sonden, die vom Meereboden  Bohrkerne liefern.. Sie besitzen ein teilbares Rohr, so daß man den Bohrkern genau betrachten kann.So gewinnt man ein differenziertes Bild vom Meeresboden.



: Oben war deutlich eine helleZone , die Sauerstoffzone ,zu erkennen . Dieses ist der "Mutterboden" der Kieler Förde. Hier leben die Tiere, Bakterien und Pilze, die die Förde sauber und gesund erhalten.
 Da, viele Verantwortliche nur die Greiferproben kennen( wenn überhaupt ), gehen sie über die Bedeutung der Struktur des Meeresbodens und seine  ökologische Funktion einfach hinweg . Man  baggert ja nur "Schiet" weg.


In dem Bohrkern aus größerer Tiefe unterhalb der Sprungschicht fehlt die
Sauerstoffschicht völlig . Hier ist alles tot, weil der Sauerstoff fehlt. Das gilt für
alle Bereiche des Bodens der Innenförde.Ja, in diesem Boden entstehen die
giftigen Schwefelwasserstofgase, die alles Leben vernichten

Das Sandlückensystem



 Bei einem Blick durch das Taschenmikroskop auf das Sandpräparat kann man erkennen, dass sich zwischen den Sandkörnern ein  ausgedehntes Lückensystem befindet.
Dieses Sandlückensystem ist für den Meeresboden sehr wichtig, weil Sauerstoff tief in den Boden eindringen kann.. Dadurch wird hier das Leben ermöglicht und der Boden kann  die abgestorbenen Stoffe umsetzen.
Bei dem starken Planktonwachstum verstopft dieses Lückensystem ,vor allem unterhalb der Sprungschicht.


Kieler Förde , quo vadis ?

Die Bellevuebrücke am Hindenburgufer liegt auf einer Plattform , die mit einer 
durchchschnittlichen Tiefe von 5 m oberhalb der Sprungschicht liegt,
und damit also einen gesunden Meeresboden hat.

Bodenprobe aus 6m Wassertiefe

Wir haben dann am Brückenende in ca. 6m Wassertiefe eine Greiferprobe nach oben geholt. Das Ergebnis war ein kerngesunder Meeresboden mit Miesmuscheln und Seesternen.Die Miesmuschelbänke, die hier lückenlos den Meeresboden bedecken ,vermögen innerhalb von 2-3  Tagen die Innenförde vom sich kräftig vermehrenden Plankton zu reinigen und so die Wasserqualitätät zu steigern.

Wenn man eine Greiferprobe ein Stückchen weiter aus 10 m Wassertiefe nimmt
( unterhalb der Sprungschicht ),dann erhält man leblosen, unfruchtbaren Schlamm.
Sollte dieses Flachwassergebiet am nördlichen Hindenburgufer, das unter
Naturschutz steht, ausgebaggert werden, wie für den Bau des
Megayachthafens vorgesehen, dann würde die Filterfunktion des
Flachwassergebietes für die gesamte Innenförde vernichtet.


Freitag, 29. April 2011

Ostseeseminar am Hindenburgufer

Am 22.5.2011 /   10.00 - 11.30 .findet in Kiel am Hindenburgufer (Treffpunkt Bellevue-Brücke ) ein Ostseeseminar der VHS-Kiel statt. Geleitet  wird dieses Seminar von GisbertJäger. Die Anmeldung sollte
bei der Volkshochschule Kiel erfolgen:
http://www.vhs-kiel.de/thema-kursprogramm/ostseeseminar-zu-aktuellen-themen-der-meereskunde-s11110

Anmeldung auch über Telefon :  0431/ 9015215   Die Anmeldung kann aber auch am Sonntag an der Bellevue-Brücke direkt erfolgen

Dieses Seminar beschäftigt sich mit aktuellen Fragen der Kieler Förde und der Ostsee.  Es führt  über "Kiel - Sailing- City"  hinaus.

                                                      Programm
                     
               DIE   KIELER  FÖRDE  EINMAL  ANDERS   BETRACHTET
                  Eine Veranstaltung zu aktuellen Fragen der Meeresbiologie

  Folgende Themen mit praktischen Ausführungen stehen im Mittelpunkt der Veranstaltung :


                                 ALLES   OSTSEE  ODER  NICHT ?
                        oder wie kommt Nordseewasser in die Kieler Förde ?

             PLANKTON;  DIE  UNBEKANNTEN  WINZLINGE IN  DER  FÖRDE
                      Die Winzlinge , Fluch und Segen für die Lebewelt der Förde

                  BRAUCHT  DIE  KIELER   FÖRDE   KALKTABLETTEN ?
                         Ursachen und Folgen der Versauerung der Meere

                 AUCH   OSTSEETIERE   LEIDEN   UNTER    STRESS
                            Grenzgänger zwischen Nord- und Ostsee

                        MEERESBODEN: NUR  SCHLICK ?
                            Was uns der Meeresboden erzählt

                            DAS MEER ALS APOTHEKE
                                  Sind Algen nur eklig ?l

                         KIELER FÖRDE  :  "QUO VADIS ? "

Dienstag, 29. März 2011

Das Hindenburgufer und das Naturschutzrecht

"Hallo Felix ,was schleppst Du denn da für dicke Bücher herum?"  "Na , ich wollte mal nachschlagen , ob hier
in meinem zu Hause jeder machen kann , was er will. Eigentlich gehört das Hindenburgufer doch allen. Man würde doch die Zugspitze auch nicht so verkaufen oder die Lüneburger Heide."   "Na ja Felix, eigentlich hast Du ja Recht, aber nach Anstand und Moral geht es ja nun nicht immer, vor allem wenn das große Geld oder die Interessen weniger Mächtiger oder Reicher im Spiel sind."   "Ja, siehst Du. und darum wollt  ich mal gucken, ob mein zu Hause nicht durch das Gesetz geschützt ist. Außerdem denke ich mal , daß viele Menschen sich hier auch wohlfühlen.
Der Nobelpreisträger Konrad Lorenz hat mal gesagt , daß eine  verbaute Landschaft zu Schädigung der Seele führt."  " Ja, Felix und was hast Du denn nun herausgefunden  bei Deinem Studium der Umweltgesetze ?"  "Ja, das sieht gar nicht so schlecht aus. Also nach den Unterlagen der Stadt Kiel ist die Wasserfläche vor dem Hindenburgufer Nord ein gesetzlich geschützter Lebensraum. Im Landes - und Bundesnaturschutzgesetz steht , dass das die Meeresflächen vor dem Hindenburgufer Nord gesetzlich geschützt sind, weil  sie für die Gesunderhaltung meiner Unterwasserheimat unverzichtbar sind.
" Ja ,ok , aber dann gibt man einer grossen Umweltorganisation 10 000 Euro als Spende und dann darf hier gebaut werden. Das ist neulich in Mecklenburg- Vorpommern auch schon passiert ,als man die neue russische Erdgasleitung durch Seegrasfelder legen wollte."
"Ja aber es gibt auch noch die Schleswig- Holsteinische Biotop-Verordnung und da steht drin , daß die Algen-und Seegrasfelder meiner Heimat, die Muschelriffe und Sandflächen auch geschüzt sind. Ich glaube doch, daß einige Leute sich ganz schön warm anziehen müssen, wenn sie meine Heimat einfach wegbaggern wollen."  " Felix, ich wünsche Dir , und ich glaube , da bin ich nicht alleine , ganz viel Glück " 



Freitag, 18. Februar 2011

Die ökologische Bedeutung von Hindenburgufer Nord

Das fragliche Gebiet vor dem Hindenburgufer Nord ist ein Flachwassergebiet,
das ca. 40% aller Flachwassergiete der Binnenförde umfaßt.Dieses Flachwassergebiet des Fördebodens  ist deshalb so bedeutsam, weil große Teile des Fördebodens unterhalb der 10m-Tiefenlinie liegen und zur Selbstreinigung der Kieler Förde nicht beitragen.

Nur die Flachwassergebiete mit ihrer reichhaltigen Flora und Fauna wirken in der Förde wie eine Filteranlage in einem Aquarium. Was die Entfernung einer Filteranlage aus einem Aquarium bedeutet kann sich jeder vorstellen.Das Flachwassergebiet vor dem Hndenburgufer Nord kann  die planktonhaltige Wasserschicht (euphotische Zone ) der Kieler Förde innerhalb von 3 Tagen reinigen.
Der Verlust dieses Flachwassergebietes hätte für das Ökosystem Kieler Förde katastrophale Folgen.

Das submarine Hindenburgufer

Makrophytenwiese
Blasentang
                                                                                                                           

Der Blick vom Hindenburgufer eröffnet den wunderschönen Blick auf die Wasserfläche der Förde. Das geht so lange gut, bis hier Baumaßnahmen geplant werden, dann kann nur noch ethisch, moralisch argumentiert werden :
Die Versperrung der schönen Aussicht, die Verschandelung der Landschaft..


Seegraswiese
                                                                                                                       
Hier wird ein Problem deutlich   :                                         
Die submarine Landchaft, der submarine Naturschutz hat kaum Fürsprecher , weil es kaum jemandem bekannt ist, was sich unter der Wasseroberläche verbirgt  : Man spricht zwar von den "Makrophyten" : Weil  es im Naturschutzgesetz steht.  Aber der Begriff ist ziemlich abstrakt und nichtssagend.
Miesmuschelbank


                                                               
Darum fällt es ja auch so leicht,  submarine Lebensräume zu vernichten. Die Lebewelt unter Wasser hat keine Lobby, weil sie keiner kennt. Jeder tote Schweinswal erlangt mehr Aufmerksamkeit als die Vernichtung submariner Lebensräume.
filtrierende Miesmuschel
                                      
                                                           
Dieser Blick in die submarine Landschaft bekommt aber erst dann seine eigentliche Bedeutung, wenn man bedenkt, daß diese Teilökosysteme ja enorme ökonomische Leistungen erbringen , die auch volkswirtschaftlich bedeutsam sind. Jeder Erbauer einer Hafenanlage in diesem Bereich am Hindenburgufer muß sich darüber klar sein , daß er hier auf  Kosten der Allgemeinheit Geld verdient. .

Seeringelwurm auf Muschelbank

Nesseltier auf Muschelbank
                                        

Montag, 14. Februar 2011

Gift am Hindenburgufer

Im Hinblick auf den neuen Standort des Megayachthafens plant die MPDI den Bereich des Hindenburgufers Nord tief auszubaggern. Abgesehen von den verheerenden ökologischen Konsequenzen ergibt sich dadurch ein neues Gefahrenpotential.
Nach einer Veröffentlichung des "Landesamtes für Natur und Umwelt des Landes Schleswig-Holstein" imDezember 2001 hat sich für die Sedimente vor
dem Hindenburgufer Nord eine Belastung durch TBT (Tributyl-zinnhydrid )
von 4 ( unbefriedigend ) in den Stufen der "Ökologischen Zustandsklasse
von 1 ( sehr gut ) bis 5 ( schlecht ) ergeben.
Nach der EU-Gefahrenstoffkennzeichnung ist TBT als giftig und
umweltgefährlich zu kennzeichnen. TBT wurde bis 2003 in Antifoulingfarben
(Schiffsanstrich ) verwendet. Es ist heute verboten.TBT ruft in Tieren und
Menschen schwere Störungen des Hormonsystms hervor. Es führt z.B. bei Fischen zur Verkümmerung der Fortpflanzungsorgane.
Dieses TBT ist inzwischen durch Sedimentation und vor allem durch
die sedimentumschichtende Tätigkeit der Bodenfauna in tiefere Sedimentschichten gelangt und ist dort versiegelt.
Würde hier gebaggert, gelangten große Mengen an TBT in das freie Wasser. Die Deponiefrage wäre völlig ungeklärt.


Gisbert Jäger

Donnerstag, 10. Februar 2011

Das Hindenburgufer und die Kompetenz von Politikern

In der Einwohnerversammlung der Stadt Kiel am  2.2.2011 zum Förderahmenplan  meinte ein prominenter  Stadtpolitiker sagen zu müssen, "daß es ja nicht nur um die Tiere gehe, wenn an oder in der Förde Großbauvorhaben durchgeführt würden."
Dieser Ausspruch zeugt von großer Inkompetenz oder Ignoranz.
Es geht bei dem Schutz der Kieler Förde nicht nur um Tiere ( ach wie niedlich ! ), es geht bei dem Schutz der Kieler Förde um den Schutz des ÖKOSYSTEMS Kieler Förde. Das Ökosystem Kieler Förde würde durch die Vernichtung der  Flachwassergebiete durch Ausbaggern und andere Baumaßnahmen irreparabel geschädigt.
Fischsterben, Ausbreitung der Todeszonen und Sauerstoffarmut des Wassers würden dadurch gefördert.
Es wird auch die Dienstleistung der Natur vernichtet :
1 km Uferstreifen erbringt eine Dienstleistung von 0,15 Millionen Euro/Jahr zur Selbstreinigung der Förde. (Ministerium für Umwelt und Natur des Landes Schleswig- Holst ein ).  17 000 Euro/ Jahr müßte man in in eine Kläranlage investieren, wenn man die Reinigungskraft von einem Hektar Seegraswiesen ersetzen wollte ((IFM-GEOMAR 081001 ).
Unsere Politiker sollten zum Begriff Ökosystem einmal bei Wikipedia vorbeischauen, statt sich bei "Jugend forscht " publikumswirksam am Mikroskop fotografiern zu lassen oder einfach mal bei http://www.ostseevision.de/EXC14.html  vorbeischauen.
Und meine Damen und Herren Politiker und Vertreter der Wirtschaft, damit Sie es verstehen : Ein Beispiel, das sie vielleiicht begreifen:
Ein Ökosystem ist wie Ihr Auto.Das muß ständig in die Werkstatt, damit es funktionsfähig bleibt. Ihr Auto können Sie nicht hemmungslos strapaziern . Genau so ist es mit einem Ökosystem, das ist nicht weniger kompliziert ist. Es darf nicht  überstrapaziert werden. Außerdem gehört es allen Menschen und ist gesetzlich geschützt.

Gisbert Jäger

Mittwoch, 9. Februar 2011

Felix darf nicht sterben


Ich begegnete Felix, dem  Seestern, neulich am Hindenburgufer.Er weinte bitterlich. "Hallo Felix, was ist los ?"
"Ach weißt du, die Menschen wollen mir mein zu Hause wegnehmen."  "Das  kann ich mir nicht vorstellen, dies ist hier doch Naturschutzgebiet." , entgegnete ich. " Ach," meinte Felix , " für Geld verkaufen die doch auch die Natur, die schönen, grünen Seegraswiwesen, meine schwarzen, glänzenden Muschelbänke und die weiten hellen Sandflächen voller köstlicher Muscheln und Würmer."  Und warum wollen die Menschen Dir das alles wegnehmen?, " fragte ich.  Ach weißt Du ," meinte Felix, " ich habe gehört, daß einige wenige Menschen immer mehr Geld haben und die nehmen den Menschen , die nicht so viel Geld haben, ihre Natur weg." Ich schwieg , was sollte ich auch sagen. Hatte ich doch schon von so vielen Fällen an der Ostsee gehört, wo Leute der Wirtschaft  die Politiker an dem Ring in der Nase durch die Arena geführt hatten

    Text und Idee von Gisbert Jäger

Donnerstag, 3. Februar 2011

Einwohnerversammlung "Förderahmenplan "


Insgesamt kann man diese Veranstaltung wohl als gelungen bezeichnen.
Wer  allerdings eine Klärung zum Thema " Megayachthafen " erwartet hatte , war enttäuscht. Immerhin ging es ja um die Veränderungen am Fördeufer in den nächsten Jahren
Für die abschließenden Worte der Veranstalter waren dann auch Ausführungen zum Thema  Megayachthqafen angekündigt. Aber der Punkt wurde  mit keinem Wort erwähnt ( auch die KN hätte mitbekommen müssen, wie dieses Thema einigen auf den Nägeln brannte. )

Ganz in den Mittelpunkt der Vorträge wurde in der Einwohnerversammlung die wirtschaftliche Bedeutung der Kieler Förde gestellt. Es war nicht der Ansatz zur Verbesserung oder Bewahrung des ökologischen Zustandes der Förde zu erkennen. Es wurde immer wieder von der "schönen blauen Förde "gesprochen.
Wissen die Verantwortlichen  überhaupt , wie schwer das Ökosystem Förde geschädigt ist ?

      Gisbert Jäger

Samstag, 15. Januar 2011

Das Hindenburgufer in Kiel

Das Hindenburgufer in Kiel gehört zu den schönsten Straßen Deutschlands und ist für die Kieler Bevölkerung und zahlreichen Besucher Kiels ein Naturerlebnis und eine Stätte der Erholung. Es befindet sich vor dem nördlichen Hindenburgufer ein marines Schutzgebiet mit Seegraswiesen und Miesmuschelbänken, das für die Ökologie der Binnenförde unverzichtbar ist.


Auf diesen Teil des Hindenburgufers richten sich zunehmend die Interessen von Wirtschaftsverbänden. Es sollen hier umfangreiche Hafenanlagen errrichtet werden., womit dieses Stück Natur für die Ökologie der Kieler Förde und für die Kieler Bevölkerung unwiederbringlich zerstört würde.
In Kiel hat sich deshalb  die Bürgerinitiative "Rettet das Hindenburgufer"  gegründet, die diese Naturlandschaft erhalten möchte.
Weitere Informationen zur Ökologie des Hindenburgufers finden Sie hier !