Donnerstag, 10. Februar 2011

Das Hindenburgufer und die Kompetenz von Politikern

In der Einwohnerversammlung der Stadt Kiel am  2.2.2011 zum Förderahmenplan  meinte ein prominenter  Stadtpolitiker sagen zu müssen, "daß es ja nicht nur um die Tiere gehe, wenn an oder in der Förde Großbauvorhaben durchgeführt würden."
Dieser Ausspruch zeugt von großer Inkompetenz oder Ignoranz.
Es geht bei dem Schutz der Kieler Förde nicht nur um Tiere ( ach wie niedlich ! ), es geht bei dem Schutz der Kieler Förde um den Schutz des ÖKOSYSTEMS Kieler Förde. Das Ökosystem Kieler Förde würde durch die Vernichtung der  Flachwassergebiete durch Ausbaggern und andere Baumaßnahmen irreparabel geschädigt.
Fischsterben, Ausbreitung der Todeszonen und Sauerstoffarmut des Wassers würden dadurch gefördert.
Es wird auch die Dienstleistung der Natur vernichtet :
1 km Uferstreifen erbringt eine Dienstleistung von 0,15 Millionen Euro/Jahr zur Selbstreinigung der Förde. (Ministerium für Umwelt und Natur des Landes Schleswig- Holst ein ).  17 000 Euro/ Jahr müßte man in in eine Kläranlage investieren, wenn man die Reinigungskraft von einem Hektar Seegraswiesen ersetzen wollte ((IFM-GEOMAR 081001 ).
Unsere Politiker sollten zum Begriff Ökosystem einmal bei Wikipedia vorbeischauen, statt sich bei "Jugend forscht " publikumswirksam am Mikroskop fotografiern zu lassen oder einfach mal bei http://www.ostseevision.de/EXC14.html  vorbeischauen.
Und meine Damen und Herren Politiker und Vertreter der Wirtschaft, damit Sie es verstehen : Ein Beispiel, das sie vielleiicht begreifen:
Ein Ökosystem ist wie Ihr Auto.Das muß ständig in die Werkstatt, damit es funktionsfähig bleibt. Ihr Auto können Sie nicht hemmungslos strapaziern . Genau so ist es mit einem Ökosystem, das ist nicht weniger kompliziert ist. Es darf nicht  überstrapaziert werden. Außerdem gehört es allen Menschen und ist gesetzlich geschützt.

Gisbert Jäger

1 Kommentar:

  1. Die Stadt Kiel (deren Repräsentanten und "Wirtschaftsbosse") ist nun mal eine gute Gastgeberin!
    Die neuen Partner, die aus China (Qingdao) kommen, sollen sich gleich wie zu Hause fühlen:
    die Kieler Förde

    -eutrophiert und
    ungeklärt von den Flachwasserbereichen am
    Naturschutzgebiet Hindenburgufer Nord-

    gleicht dann dem gelben Fluss...

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